Rasenpflege –unter Berücksichtigung gesellschaftlichen und klimatischen Wandels
Erstellung einer Rasenfläche
Vorbereitung
Bevor der Oberboden (Vegetationstragschicht) aufgetragen wird, muss der Unterboden durch Arbeiten, Geräte und Maschinen verursachte Verdichtungen wieder beseitigen. Um solche Verdichtungen bereits bei Einbau möglichst zu vermeiden, darf nur bei trockenen, tragfähigen Bedingungen mit schweren Maschinen auf dem Unterboden gearbeitet werden. Eine nachträgliche Tiefenlockerung, insbesondere im Gartenbau, ist aus praktischen Gründen fast unmöglich. Die Vegetationsschicht wird anschliessend aufgetragen. Ob dabei ein geeigneter Oberboden (gewachsener Boden) oder mit einem Rasensubstrat gearbeitet wird, ist zweitrangig.
Bodenverbesserung
Je nach Bodenart müssen bodenverbessernde Massnahmen in Betracht gezogen werden. Schwere, lehmige (oder bindige Böden) sollten mittels gewaschenem Flusssand (Körnung 0/2) oder mit Vulkagran (Zeolith) abgemagert werden. Die Bodenart bestimmt, wieviel Verbesserungsmaterial aufgetragen werden soll. Abhängig vom Aufwand und von der Situation, sollten die Schichten (bspw. Sand) mehrfach in 3-5cm Dicke aufgetragen und eingearbeitet werden. Die Wiederholung dieses Vorgangs führt dazu, dass nach oben hin die Abmagerung zunimmt und dadurch ein Verzahnungseffekt in tiefere Lagen erfolgt.
Leichte, nicht bindige (sandige) Böden, können mit organischen oder mineralischen Stoffen verbessert werden. So lässt sich mittels organischer Bodenverbesserer oder Kompost unter anderem Organic und bindigeres Material in den Boden einbringen. Dies erhöht die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit.
Düngung
Um der Neusaat oder dem Rollrasen einen optimalen Start zu gewährleisten, müssen die für die Entwicklung und Wachstum erforderlichen Nährstoffe zur Verfügung gestellt werden. Wir empfehlen dazu unsere beiden mineralischen Dünger «POWERSTART», «Renod’Or MASTER Z» oder den biologischen Ansaatdünger «BIOHOP RasenDünger Saat». Die beiden letztgenannte Dünger haben wir mit einem bodenbürtigen, wurzelaktivierendem Mikroorganismus (Bacillus amyloliquefaciens) versehen, damit der Keimling und die Jungpflanze von Beginn weg bei der Wurzelentwicklung und der Abwehr gegen Schadorganismen unterstützt wird.
Sind oben beschriebene Schritte erfolgt, erfolgt das Feinplanum der gelockerten Vegetationsschicht. Beim Verlegen von Fertigrasen ist auf die Abstimmung des vorhandenen Bodens und die gelieferte Sode zu achten. Insbesondere bei Bodenverbesserungsmassnahmen (Sand usw.) sind die Zuschlagsstoffe so einzuarbeiten, dass keine Kapillarbrüche entstehen. Diese entstehen, wenn sehr unterschiedliche Bodenschichten mit unterschiedlichen Körnungslinien nicht fachgerecht ineinander verzahnt werden und dadurch der vertikale Wassertransport im Boden unterbrochen wird. Stehendes Wasser (bei anhaltender Nässe) oder unzureichender Wasserzufuhr aus tieferen Lagen (bei Trockenheit) sind das Resultat solcher Porenbrüche.
Die Ansaat und das Saatgut stellt eine Schlüsselkomponente für eine langfristig zufriedenstellende Rasenfläche dar. Der nächste Blog-Beitrag legt daher ein Augenmerk auf die Einflussfaktoren einer erfolgreichen Ansaat.